2018

c-tv Konferenz am 8. Mai 2018

High-Impact-Content für Generation Z

Am 8. Mai fand an der Fachhochschule St. Pölten die 10. c-tv-Konferenz statt. Thema war dieses Jahr „High-Impact-Content für Generation Z“.

Das Programm mit internationalen Vortragenden setzte sich mit aktuellen Formaten und Produktionsmethoden für Serien auseinander. Besonderes Augenmerk widmete die Veranstaltung der Zielgruppe der junge Menschen der sogenannten Generation Z und deren Fernseh- und Medienkonsum.

Die diesjährige c-tv Konferenz lieferte einen Überblick über aktuelle Entwicklungen zu Social-TV auf Instagram, WhatsApp und Co., bei dem Fernsehen und Soziale Medien verschmelzen. Laut der Schweizer Expertin für digitale und Social-Media-Formate Sandra Lehner ändert die Generation Z alles, was wir als Fernsehen kennen und was Fernsehen sein kann. Lehner zufolge ergab eine Studie des Videoportals Hulu, dass für 70 Prozent der Generation Z „fernsehen“ bedeutet, etwas online zu streamen – egal zu welchem Inhalt, auf welchem Portal und mit welchem Gerät.

„Wir boten mit der Konferenz einen besonderen Einblick in neue Produktionsweisen, innovatives Storytelling und ebensolche Distribution sowie in Drehbuchentwicklung und Produktionsabläufe. Die Konferenz zeigte auf, wie stark sich die TV-Produktion durch die Generation Z, also die Unter-20-Jährigen, verändern wird“, sagt Rosa von Suess, Organisatorin der Konferenz und Leiterin des Ausbildungsfernsehens c-tv an der FH St. Pölten.

Laut von Suess ist der europäische Serienmarkt insgesamt größer und lokaler geworden; die Anforderungen an die Qualität sind höher geworden, immer mehr Angebote wollen auf immer mehr Destinationen sortiert werden. Innovatives Storytelling, das bislang oft dem Experiment und Freiraum von kurzen digitalen Inhalten vorbehalten war, wird nun mit der Generation Z erwachsen und künftig auch für große Produktionen relevant werden.

 

Jugendliche als Filmproduzentinnen und -produzenten

Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent Paul Harather („Indien“) präsentierte die Serie „ZETT“, eine neuartige Form einer Jugendserie, die er 2017 gemeinsam mit Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren entwickelt hat. Das Projekt begann ohne Senderbeteiligung mit einer Studie, in der Jugendliche durch Umfragen und Workshops ihre eigene Generation „Z“ unter die Lupe nahmen. Unter der Führung und Supervision von Paul Harather begannen die Jugendlichen zu casten und entwickelten gemeinsam Charaktere und Drehbücher.

Der deutsche Produzent Lasse Scharpen berichtete von Produktion und Casting-Touren zu „DRUCK“, einer deutschen Adaption der norwegischen Erfolgsserie „SKAM“, die sich an 14- bis 20-Jährige richtet. In der Serie spielen weitgehend unbekannte Jungschauspieler. Über 700 Jugendliche bewarben sich mit Vorstellungsvideos für eine Rolle. Während zweier Casting-Touren gewann das Produktionsteam Einblicke in die konkrete Lebenswelt der Jugendlichen was auf Casting, Bucharbeit und Inhalte der Serie Einfluss nahm.

Der finnische Produzent Jani Pösö stellte die Serie „Mental“ vor: Sie erzählt die Geschichte von vier Jugendlichen in einer psychiatrischen Klinik. Das Skript basiert auf wahren Geschichten und wurde gemeinsam mit Menschen mit psychischen Erkrankungen geschrieben. Die Serie bietet zusätzlich ein Online-Hilfsportal an.

Die Konferenz 2018 umfasste neben den Vorträgen auch Workshops und Diskussionen mit Entwicklerinnen und Entwicklern sowie Produzentinnen und Produzenten. Workshops widmeten sich den Themen kollaborativer Arbeitsabläufe, Lichtsysteme und Trickfilm für eine neue Generation. Am Nachmittag stellten Studierende der FH St. Pölten eigene im Studium entwickelte Konzepte für neue Formate vor.

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Speakers & WorkshopleiterInnen

Sandra Lehner

Sandra Lehner is a pioneering Digital Executive, based in Switzerland. She has worked as Digital Producer for various YouTube-channels and as Social Media Producer on some of the biggest TV brands such as ‘Downton Abbey’ (NBCU), ‘Sherlock’ (BBC), and ‘Made in Chelsea’ (Channel 4). As Head of Content Acquisitions EMEA at Frequency, she brings digital content and TV together on Liberty Global’s cable channels. She also develops interactive formats for digital platforms such as Facebook Watch. Sandra is a frequent speaker at international conferences, i.e. MIPCOM, judges at several web series festivals, and blogs regularly for industry blog MIPBLOG. She has worked with brands, networks and digital outlets on innovative storytelling and brand integrations.

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Lasse Scharpen

 

Lasse Scharpen machte seine ersten Schritte in der Film- und Fernsehwelt in Hollywood, wo er den Produzenten von Filmen wie „The Ring“ und „Hangover“ assistierte. In den Jahren darauf arbeitete er als Aufnahmeleiter und Regieassistent für diverse ZDF-Formate, darunter „Wetten, dass..?“. Neben seiner Tätigkeit für das Zweite studierte er an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf im Fach Produktion. Parallel dazu gründete er eine Produktionsfirma, mit der er bis heute drei Kinofilme („Echolot“, 2013 / „At Home“, 2014 / „Blind und Hässlich“, 2015) produziert hat, die ihre Premieren unter anderem im Programm der Berlinale feierten. Für die Bantry Bay verantwortet er Movies und Serienprojekte als Produzent.

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Jani Pösö

Jani Pösö is an experienced writer, a producer and entrepeneur. Jani started his career as a professional writer on record and restaurant reviews, already in late 1980’s. His career includes 20 years experience in advertising as a senior partner, a creative director and a copywriter. He has wide experience in different fields of storytelling and marketing industry e.g. managing fashion brands, designing game identities, producing music, theatre, events and clubs, being a freelancer journalist, musician, marketing manager, record store salesman and The King of Candyland. His work has been shortlisted or awarded in e.g. Sundance Film Festival, Seattle International Film Festival, Eurovision Creative Days, Mobile Marketing Awards, CICFF, Jussi-Gala, Venla-Gala, Prix Europa, Tampere Film Festival, Toronto Film festival and Tokyo International film festival. Jani has one wife, two kids and three small sailing boats.

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Paul Harather

Bildrechte: Cathrine Stukhard

Paul Harather wurde zwar in Österreich geboren, aufgewachsen ist er aber zum Teil in den USA. Seit seinem Abschluss 1992 an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst, Abteilung Film und Fernsehen arbeitet er als Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Paul Harather wurde 1993 durch seine Kino-Tragikomödie „Indien“ schlagartig bekannt. Seitdem beweist er immer wieder sein ganz besonderes Gespür für – vorzugsweise – schwarzen Humor.
Für seine Regie-Arbeiten bzw. Drehbücher wurde Paul Harather mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. So bekam er für seinen Film „Indien“ den Filmpreis des saarländischen Ministerpräsidenten im Rahmen des Filmfestivals Max Ophüls Preis 1994. 1997 folgte der österreichische Film- und Fernsehpreis Romy für das Drehbuch zur TV-Satire „Autsch!“. Zuletzt wurde die Serie „Schlawiner“ aus der Feder Harathers mit dem Erich-Neuberg-Preis 2011 für herausragende TV-Produktionen ausgezeichnet.

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Florian Reimann

Florian Reimann is managing director of FR ENTERTAINMENT, a Munich-based film production company. After his graduation from the University of Television and Film in Munich, he gained work experience as a producer both in Germany and abroad. Since 2012 he has also been managing director of SERIOTEC, an IT company specialized in applications for the entertainment industry, such as the ticketing app DeinKinoticket.de and Yamdu powered by ARRI, a cloud-solution for film production management.

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Frédéric-Gérard Kaczek

Mag. Frédéric-Gérard Kaczek AAC wurde 1949 in Brüssel geboren. Ausbildung zum Photographen, Kinematographen und Filmvorführer in Antwerpen und Brüssel.
Weitere Ausbildung zum Trick-Kameramann und Bildgestalter in Brüssel und Prag; weitere Ausbildung zum Kamera-Assistent in Grenoble, München, und London; 1972–1986: Erster Kameraassistent und Konsulent für Filmtechnologie; 1976: Gründer des AAC, die Austrian Association of Cinematographers; 1987–2005: Kameramann;
1991: Gründer des Jüdischen Filmfestival Wien und fortan Ausbildner und Konsulent für Filmtechnologie; Unterstützung in der Entwicklung des Lehrplans und Unterrichten an der Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Graphische Berufe sowie der Filmschule Wien;
1992–2002: Generalsekretär von IMAGO – die Europäische Vereinigung der Verbände von Kameraleuten;
2005 bis heute: Gründer und Geschäftsführer der EPU KACZEK VISUALS Trading GmbH, alleinige Herstellerin des KFLECT Reflect Lighting Systems.
Derzeit Arbeit an Entwicklung von HMI Parallelleuchten mit Fernsteuerung für vorinstallierte K-Flectors.

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Benjamin Swiczinsky | Johannes Schiehsl | Conrad Tambour

„Neuer Österreichischer Trickfilm“ ist ein Wiener Animationsstudio mit dem Schwerpunkt auf narrativen Animationsfilmen und der Erschaffung tiefgründiger, authentischer, animierter Charaktere für Film & Fernsehen. Es wurde 2011 von Conrad Tambour, Benjamin Swiczinsky und Johannes Schiehsl gegründet. Ihre drei an der Filmakademie Baden-Württemberg entstandenen Abschlussfilme „Der Besuch“, „Heldenkanzler“ und „366 Tage“ feierten unter großem Medieninteresse im Wiener Filmcasino Premiere, und wurden danach auf vielen nationalen und internationalen Festivals ausgezeichnet. Stilistisch vielfältig, erzählen sie von Figuren aus dem österreichischen Milieu, denen bekannte österreichische Schauspieler und Kabarettisten ihre Stimme liehen.
Die Trickfilmer gründeten in der Wiener Innenstadt ein Studio in dem schon mehrere unterhaltsame Werbeclips, visuelle Effekte und preisgekrönte Musikvideos entstanden. Eines der größten Projekte war bislang die Regiearbeit an der internationalen Ko-Produktion „Hexe Lilli“. Für die 26-teilige Zeichentrickserie wurde im Auftrag der österreichischen Dor-Film und deutschen Trixter Entertainment ein völlig neues Design und spannende und inhaltlich wertvolle Geschichten entwickelt. Derzeit befinden sich gleich mehrere Projekte in Entwicklung und Vorbereitung, darunter vorallem abendfüllende, animierte Spielfilme und ambitionierte Serienprojekte die in europäischer Zusammenarbeit entstehen.

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Bernhard Hendling

Bernhard Hendling leitet als Director Development die Programmentwicklung bei ProSiebenSat.1PULS 4. Er entwickelt dabei selbst Formate, ist aber auch für Scouting und Insourcing von internationalen Lizenzformaten zuständig.

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Rosa von Suess

Rosa von Suess lehrt und forscht im Bereich von Bewegtbild zu Formatentwicklung und Produktion sowie fernsehjournalistischer Praxis. Seit 1989 in leitenden Funktionen in der Gestaltung und Produktion von Radio-/TV- und Medienkunstprojekten tätig. Lehraufträge und Gastdozenturen u. a. an der Universität für angewandte Kunst, Wien, dem Otis College of Art and Design, Los Angeles, der Kunstuniversität Linz und der Hochschule der Künste, Berlin. An der FH St. Pölten entwickelte und leitet sie das Ausbildungsfernsehen c-tv (seit 2006), die Spezialisierung TV und Videoproduktion im Masterstudiengang Digitale Medientechnologien (seit 2009) und den Masterlehrgang Film, TV & Media – Creation and Distribution (seit 2016), sowie die Forschungsgruppe Media Creation (2015 bis 2017) am ICMT.

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Workshops

Am Nachmittag wurden Workshops mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zu den nachfolgenden Themen geboten:

  • Workflow Tools: Data = Sexy
    The Advantages of Collaborative Workflows with Yamdu

    Florian Reimann | Managing Director SERIOTEC, Deutschland

 

  • Design Tools: Reflect Lighting System
    Great flexibility in the design of mood lighting and a significant reduction of rigging time

    Frédéric-Gérard Kaczek | AAC, Gründer und Geschäftsführer Kaczek Visuals, Österreich

 

 

  • Fresh Talents Pitching Session
    Die Konzepte einer neuen Generation an FormatentwicklerInnen zeigen Innovationsgeist und sind auch für den internationalen Markt erfolgversprechend.

    Teams der FH St. Pölten präsentieren neue Formate für die Zielgruppe GEN Z

 

Moderation

Miriam Hie

Die Moderatorin und Schauspielerin studierte zunächst Sinologie und Publizistik, ehe sie an der Filmschule ihre Schauspielausbildung absolvierte.
Ihre Karriere als TV Moderatorin begann beim ORF („25 – Das Magazin“), führte sie weiter nach Deutschland zum ZDF („Infolympia) und danach zu Servus TV, wo sie das Filmmagazin „Lichtspiele“ und die Wetterreportage „Na Servus“ präsentierte.
Seit 3 Jahren ist Miriam Hie auch beim Radio und moderiert auf 98.3 Superfly die Morningshows. Zudem arbeitet sie regelmäßig als Eventmoderatorin und Sprecherin. Seit kurzem schreibt die zweifach Romy-Nominierte an ihrem ersten Stand-up Programm.

Die c-tv Konferenz ist eine Veranstaltung der Fachhochschule St. Pölten | Ausbildungsfernsehen c-tvDepartment Medien und Digitale Technologien.